Hinweise zur Gestaltung eines Vortrags

Gestaltung des Vortrags

Der Vortrag

Der mündliche Vortrag soll sich nicht im Ablesen der Hausarbeiten erschöpfen, sondern ist eine auf die Zuhörergruppe bezogene Präsentation der wichtigsten Gedanken zum Thema, die zur Diskussion anregen soll. Nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Art des Vortrages kommt es an.

Freier Vortrag

Vermeiden Sie möglichst ein bloßes Ablesen einer ausformulierten Vorlage. Nehmen Sie Ihre endgültige Formulierung erst beim Sprechen vor , das verhindert ein zu schnelles und monotones Vortragen. Ihre Zuhörer werden besser folgen können. Notwendige Voraussetzung ist natürlich eine gründliche Einarbeitung in die Thematik. Wichtiges Hilfsmittel ist eine Ablaufskizze in Stichworten.

Ablaufskizze

Gestalten Sie Ihre Vorlage vom Optischen her möglichst übersichtlich! Eine großzügige Einteilung, verschiedene Farben, unterschiedliche Schriftarten und Schriftgrößen springen schnell ins Auge und erleichtern Ihnen ein flüssiges Vortragen.

Optische Hilfsmittel

Verwenden Sie Overheadfolien oder andere optische Darstellungsformen. Selbstgestaltete farbige Abbildungen sind oft effektiver als Kopien von Darstellungen aus Büchern. Außerdem: beim Erstellen von Zeichnungen oder Diagrammen werden Sie mit Ihrem Stoff noch vertrauter.

Beispiele

Sparen Sie nicht mit Beispielen, Bildern oder Vergleichen. Eine exemplarische Darstellung ersetzt viele theoretische Umschreibungen. Die Zuhörer/innen können das Gesagte schneller und besser verstehen.

Persönliches

Im Vortrag spiegelt sich auch das eigene Interesse und Engagement des Sprechers wider. Daher ist es durchaus legitim, auch persönliche Erfahrungen, Selbsterlebtes oder Schwierigkeiten bezüglich des Stoffes anzusprechen. Die Zuhörer werden so leichter Zugang zum Thema finden.

Sprechweise

Sprechen Sie möglichst langsam und genügend laut! Kleine Sprechpausen wirken nicht peinlich, sondern geben den Zuhörer/innen die Möglichkeit, das Gesagte zu verarbeiten. Solche Pausen können Sie auch schaffen, indem Sie zentrale Begriffe, wichtige Sätze oder die Namen von genannten Autoren anschreiben.

Abwechslung

Bei mehr als einem Vortragendem besteht die Möglichkeit, durch Sprecherwechsel Bewegung und Abwechslung in den Vortrag zu bringen (neuer Abschnitt, neuer Sprecher!).

Blickkontakt

Halten Sie regelmäßig Blickkontakt mit Ihren Zuhörern. Auf diese Weise sprechen Sie die Seminarteilnehmer persönlich an und bekommen evtl. Rückmeldung darüber, wie das Gesagte „ankommt“.

Allgemein muss gelten:

Halten Sie Ihr Referat so, wie Sie schon immer mal eines hören wollten. Eine wichtige Voraussetzung für ein gelungenes Referat ist natürlich eine entsprechende Wissensgrundlage. Machen Sie sich bei der Vorbereitung auch Gedanken darüber, welche Fragen – nach Ihrem Vortrag – aus dem Publikum kommen könnten.

Gestaltung des Handouts

Zu jedem Referat wird ein Handout angefertigt, das zuvor mit dem/der Veranstaltungsleiter/in durchgesprochen werden kann.

Es ist nicht notwendig, daß alle Punkte des Referats bereits im Handout angesprochen werden. Es empfiehlt sich jedoch, Tabellenmaterialien, graphische Darstellungen und eventuell auch längere Definitionen im Handout anzuführen, damit die Teilnehmer während des Referats das Material selbst vor Augen haben und nicht abschreiben müssen. Das Handout soll die Gesamtlänge von 5 Seiten nicht übersteigen, alle verwendeten Quellen sind anzuführen. Verweise auf entsprechende einschlägige Literatur sind vorteilhaft.

Die Inhalte, Thesen, Modelle etc., die im Handout angeführt werden, sollen selbsterklärend sein. Eine Aufzählung von Stichworten oder die Angabe einer Vortragsgliederung erfüllen diese Funktion i.A. nicht.

Um die Diskussion im Seminar nach dem mündlichen Referat anzuregen, empfiehlt es sich außerdem, das Handout mit einem kleinen „Arbeitsauftrag“ an das Plenum, mit einigen provokativen Thesen oder möglichen Diskussionspunkten abzuschließen.

Gestaltung der Folien

Die häufigsten Fehler bei der Gestaltung und Verwendung von Folien

Gestaltung von Folien

  • Die Folie ist nicht lesbar; zu kleine Schrifttype; unleserliche Handschrift; mangelhafter Kontrast.
  • Die Folie enthält zu viele Informationen: zu kompakte Darstellung; überflüssige Informationen.
  • Grafische Gestaltungsmittel werden schlecht genutzt; fehlende „Veranschaulichung“; fehlende Farbe.
  • Der Inhalt der Folie ist unverständlich.

Verwendung von Folien

  • Die Anzahl der Folien ist nicht angemessen: zu wenige oder gar keine Folien; zu viele Folien.
  • Die Folien passen nicht zum Vortrag: fehlende Abstimmung auf die jeweilige Situation; mangelhafte Koordinierung zwischen Folien und Vortrag.
  • Der Inhalt der Folie wird schlecht erläutert; zu kurze Darbietungszeit; verdeckte Sicht; fehlende Erklärungen; der „nervöse Finger“.

Vorschläge zur Gestaltung und Verwendung von Folien

Gestaltung von Folien

  • Die Schrifthöhe sollte mindestens 6 mm betragen.
  • Handschrift sollte nur ausnahmsweise und mit großer Sorgfalt verwendet werden.
  • Der Kontrast sollte maximal sein.
  • Das Layout sollte einfach und überschaubar sein.
  • Folien sollten keine überflüssigen Informationen enthalten.
  • Folien sollten „bildhaft“ gestaltet sein.
  • Farbe sollte gezielt verwendet werden.
  • Folien-Inhalte sollten leicht zu verstehen sein.

Verwendung von Folien

  • Folien sollten in ausreichendem Maße verwendet werden.
  • Die maximale Folienzahl ergibt sich aus Vortragszeit (in Minuten) geteilt durch drei. Für die Darstellung eines Experiments sollten 7 ± 2 Folien verwendet werden.
  • Vortragstext und Folien-Präsentation sollten aufeinander abgestimmt sein.
  • Folien sollten der jeweiligen Situation angepaßt und untereinander kohärent sein.
  • Folien sollten genügend lange gezeigt werden.
  • Die Sicht auf die Projektionsfläche sollte nicht verdeckt werden.
  • Folien sollten vollständig erläutert werden.
  • Besprochene Folieninhalte sollten markiert werden.
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg