Master-Arbeit

Am Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie ist es möglich, eine Masterarbeit zu schreiben. Das „Seminar zur Masterarbeit“ findet in der Form strukturierter Sprechstundentermine statt. Zudem sollte die Arbeit mindestens ein Mal zu einem vorher abgesprochenen Termin am Lehrstuhl präsentiert werden.

Anmeldeformular zur Masterarbeit

Zulassungsvoraussetzungen

  • Sozialökonomik: Modul „Methoden der Wirtschafts- und Organisationspsychologie“ und mindestens ein Seminar
  • Wirtschaftspädagogik: Modul Personalpsychologie (empfohlen: Methoden der Wirtschafts- und Organisationspsychologie)
  • Arbeitsmarkt und Personal: Modul Personalpsychologie (empfohlen: Methoden der Wirtschafts- und Organisationspsychologie)
  • Marketing: Modul Konsumentenverhalten II
  • Wirtschaftsingenieur: Modul Personalpsychologie (empfohlen: Methoden der Wirtschafts- und Organisationspsychologie)

Auswahl des Themas

Grundsätzlich werden die Themen vom Lehrstuhl angeboten bzw. vorgeschlagen. Dies gewährleistet die Einbindung in weitere Forschungsarbeiten, so dass Sie bei der Bearbeitung eines Themas von Vorarbeiten profitieren können. Interessenten sind aufgefordert, sich selbstständig direkt an die Person, deren Forschungsgebiete oder Lehrinhalte sie besonders interessieren, zu wenden.

Nach Möglichkeit sollte die Arbeit auch im Lehrstuhlkolloquium sowohl vor der Erhebungsphase als auch in der Auswertungsphase vorgestellt und diskutiert werden.

Die ersten Schritte

Vor Beginn der empirischen Phase der Arbeit ist ein „Exposé“ zu schreiben und zur Kommentierung vorzulegen. Dieses Exposé (ca. 3 Seiten) sollte folgende Bereiche umfassen: (1) Die theoretischen Grundlagen, (2) das (experimentelle) Design der Untersuchung oder die Fragebogenbereiche (theoretisch angenommene abhängige und unabhängige Variablen) und (3) die statistischen Auswertungsstrategien, die verwendet werden sollen. Dies dient dazu, dass Sie sich der theoretischen Überlegungen und Auswertungsstrategien klar werden, bevor Sie mit der Empirie beginnen. Bitte planen Sie bei der Abgabe dieser Projektskizze ein, dass Ihr/e Betreuer/in (nach Absprache) im Regelfall etwas Zeit benötigt, um Ihren Vorschlag zu lesen. Außerdem sollten Sie Zeit einplanen, um nach der Rückmeldung Ihr Design evtl. noch verbessern oder umstellen zu können. Das Exposé sollte auch einen kurzen Zeitplan enthalten. Denken Sie bitte daran, dass man meist die Bearbeitungszeiten unterschätzt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, „Pufferzeiten“ zu reservieren. Bitte beachten Sie, dass man auch an mehreren Dingen parallel arbeiten kann und dies auch sinnvoll ist (z.B. am Vormittag Exzerpte schreiben, am Nachmittag EDV-Kenntnisse auffrischen, die später benötigt werden). Die Theorie sollte möglichst als Modell dargestellt werden. Dabei soll auch im beschreibenden Text ausgeführt werden, welche Zusammenhänge und Wirkungen Sie erwarten, und wie Sie diese im einzelnen begründen. Dieses „Exposé“ ist kein unnötiger Aufwand, Sie werden später froh darüber sein, Ihre Ausgangsideen schriftlich vorliegen zu haben, während Sie die eigentliche Arbeit schreiben.

Vorbereitung des empirischen Teils

Vor dem Beginn des empirischen Teils der Arbeit müssen der experimentelle Aufbau und/oder die Fragebögen der betreuenden Person vorgelegt werden. (Bitte nicht „auf den letzten Drücker“.)

Gliederung der Arbeit

Inhaltlich leiden manche Arbeiten an einem fehlenden Verbund von Theorie und Daten und einem fehlenden roten Faden in der Arbeit. Achten Sie also darauf, dass Ihre theoretischen Bemerkungen auch wirklich wichtig sind und einem roten Faden folgen. Die folgende Gliederung empfiehlt sich:

  1. Kurzzusammenfassung (max. 1,5 Seiten)
  2. Einführung in das, was Sie untersuchen wollen
  3. Theorie entwickeln bzw. darstellen
  4. daraus Hypothesen entwickeln bzw. ableiten
  5. Methodik
  6. Ergebnisse berichten (Nach Hypothesen geordnet die Ergebnisse darstellen, dabei jeweils kurz an die Hypothese erinnern und max. einen Satz ergänzen, was die Ergebnisse bedeuten.) Danach werden evtl. ergänzende Analysen sowie evtl. qualitative Beobachtungen dargestellt.
  7. Allgemeine Zusammenfassung und Diskussion (einschließlich Selbstkritik)

Die Diskussion hat die Funktion, der Leserschaft mitzuteilen, was die wichtigsten Teile der Arbeit waren (also: kurz zusammenfassen), mögliche Argumente gegen die Studie vorwegzunehmen und die Studie in den größeren Zusammenhang der Forschung zu diesem Bereich einzuordnen. Schließlich ist es sinnvoll, vor jedem Kapitel eine kurze Einleitung zu schreiben, in der klargestellt wird, was Sie in diesem Kapitel darstellen wollen und wie der Argumentationsgang ist.

Länge der Arbeit

Die Arbeit sollte so kurz wie möglich sein. Es ist einer der typischen Fehler zu meinen, alle Überlegungen und Berechnungen auch aufschreiben zu müssen. Es sollte nur das berichtet werden, was zum Verständnis und zur Einschätzung der Arbeit notwendig ist. Ein Richtwert von 60-80 Seiten (plus Anhang) ist sinnvoll. Sollte Ihre Arbeit über 100 Seiten lang sein, muss die Notwendigkeit, eine solch lange Arbeit zu schreiben, zuvor begründet werden oder aber sich aus der Natur der Arbeit deutlich ergeben.

Formatierungsvorgaben

Alle Tabellen und Abbildungen müssen nach APA- bzw. DGPs-Format dargestellt werden und aus sich selbst heraus verständlich sein, d.h. es dürfen keine Abkürzungen verwendet sein, die nicht direkt erklärt sind. Tabellen und Abbildungen muss man ohne den Text verstehen können. Orientieren Sie sich im allgemeinen an den APA-Richtlinien für Tabellen- und Abbildungsaufbau, richtiger Verwendung von Literatur, Bibliographie usw. (Ausnahmen: Der Text sollte 1,5-zeilig geschrieben sein, Tabellen und Abbildungen in den Text integrieren, Unterstreichungen als Italic („kursiv“) darstellen). Bitte zitieren Sie keine Literatur, die Sie nicht selbst gelesen haben. Des weiteren ist es ein besonderer schwerer Vorwurf (des Plagiats), wenn man etwas übernimmt, ohne die Quelle zu zitieren. Manchmal mag es auch notwendig sein, für einen bestimmten Argumentationsgang einen Autor über längere Passagen zu zitieren, wörtliche Zitate sollten aber die Ausnahme sein.

Tipp: Neben diesen Hinweisen finden Sie weitere Ressourcen, z.B. ein Beispiel zur Formatierung einer Abschlussarbeit oder Zitierhinweise.

Angebot der Vorkorrektur

Vor der endgültigen Abgabe der Arbeit (aber zu einem Zeitpunkt, an dem Sie mit der Arbeit zufrieden sind und sie sich schon in einem begutachtbaren Zustand befindet), bietet Ihnen der Lehrstuhl die Möglichkeit an, dass Sie der betreuenden Person ein Exemplar zum Gegenlesen geben. Auch hier ist genügend Zeit einzuplanen, so dass Sie entsprechende Anregungen zur endgültigen Fertigstellung der Arbeit noch aufnehmen können.

Benotung

Es ist nicht wesentlich, ob sich Ihre Hypothesen bestätigt haben (im Gegenteil, es ist oft eine wissenschaftliche Leistung, wenn Hypothesen falsifiziert werden), sondern wie gut Sie ein Thema gedanklich aufgearbeitet, notwendige Designvorstellungen entwickelt, die empirische Forschung und Auswertung durchgeführt und Ihre Gedanken und Ergebnisse schriftlich dargestellt haben.

Abgabe und Elektronische Archivierung

  • Die Arbeit ist in zwei Exemplaren im Prüfungsamt abzuliefern; neben zwei schriftlichen Exemplaren ist die Arbeit einmal in maschinenlesbarer, elektronischer Form abzugeben.
  • Bitte geben Sie der betreuenden Person zusätzlich eine elektronische Version mit dem vollständigen Datensatz. Die Daten müssen mit Labeln versehen sein. Außerdem muss ein Kodierungsplan beigelegt werden. Die Rohdaten (z. B. Fragebögen) müssen fünf Jahre aufbewahrt werden.
  • Da die Archivierung von Abschlussarbeiten in Zukunft elektronisch erfolgen soll, bitten wir Sie, uns außerdem Ihre komplette Arbeit inkl. Anhang etc. außerdem in elektronischer Form (Word- oder pdf-Dokument) zu geben.

Veröffentlichung der Arbeit

Ein größerer Teil der Arbeiten wird im Rahmen von Forschungsprojekten angefertigt. In diesem Fall können Arbeiten nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Lehrstuhls veröffentlicht werden, da andernfalls eine Veröffentlichung der Projektergebnisse gefährdet ist (Die Projektergebnisse könnten nicht mehr in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht werden, weil eine Doppelpublikation vorläge). Selbstverständlich können Studierende an einer solchen Veröffentlichung der Projektergebnisse durch die Projektverantwortlichen mitwirken. Die Reihenfolge der Autorenschaft wird durch den relativen Anteil an der Publikationsarbeit bestimmt. Abweichungen davon (z.B. Einzelveröffentlichungen von Ihnen oder zusätzliche Namen (etwa von Personen mit denen Sie im Feld kooperiert haben) bedürfen der Absprache mit dem Lehrstuhl. In Einzelfällen, wenn die Arbeit in Kooperation mit Unternehmen verfasst wird, werden oftmals Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Unternehmen getroffen, an die Studierenden ebenfalls gebunden sind. (Bitte beachten Sie, dass hier auch Einzelfallregelungen möglich sind.) Natürlich müssen Sie in einer eventuellen Veröffentlichung das Unternehmen und die Untersuchungspartner anonym halten, und es darf keinem ein Nachteil aus der Veröffentlichung entstehen.

Sicherung der Materialien, die der Arbeit zugrunde liegen

Das der Arbeit zugrunde liegende Material (Fragebögen, Videos, Tonbänder etc.) darf vor Ablauf von 5 Jahren nach Fertigstellung nur mit Zustimmung der betreuenden Person bzw. des Lehrstuhls vernichtet oder überspielt werden.

Einsatz von Bildern in wissenschaftlichen Untersuchungen

Wenn die Bilder als Stimulusmaterial in Experimenten verwendet werden und zudem massenmedial veröffentlicht wurden, dann müssen sie zwar zitiert werden, aber es erübrigt sich das Einholen von Bildrechten. Bei Erhebungen (online, aber auch offline) muss daher am Ende einer Untersuchung Folgendes getan werden:

  • Bildnachweise (z.B. die www-Adresse des Unternehmens, das wirbt und wo auch die Bilder zu finden sind)
  • Eine Aufklärung darüber, dass in Einzelfällen nicht alle Bestandteile der Bilder gezeigt wurden, Bilder ergänzt wurden oder zusätzlich präsentierte Informationen nicht notwendig die real präsentierten Informationen zu den Bildern wiedergeben (z.B. Preis- oder Herkunftsangaben).

Literaturhinweise

American Psychological Association (2019). Publication Manual of the American Psychological Association (7th ed.). New York: APA.

Becker, H.S. (1994). Die Kunst des professionellen Schreibens. Frankfurt a.M.: Campus.

Sternberg, R.J. (1993). The psychologist’s companion. Cambridge: Cambridge University Press.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg